Filipe, du gehörst seit zwei Jahren zu unserem Support-Team. Was machst du als Supportler am liebsten und worauf könntest du auch gerne verzichten?
Am liebsten betreue ich die Hoteliers, die unsere Hotel-Website-Lösung erhalten. Es hat viel mit Suchmaschinenoptimierung zu tun und das finde ich persönlich ziemlich interessant. Um ehrlich zu sein, ist das aber auch eine kleine Hass-Liebe. Denn diese Projekte sind meist sehr zeitintensiv und manchmal auch etwas schwierig. Doch das macht es am Ende eigentlich auch aus. Es gäbe nichts schlimmeres, als wenn man sich acht Stunden am Tag langweilen würde. Verzichten könnte ich aber wirklich auf die ständigen Updates, die Google durchführt. Heute ist deine Website super gerankt und morgen stehst du total schlecht da. Updates müssen sein, um sich weiter zu entwickeln. Aber ein paar weniger wären sicherlich nicht schlecht. Gerne riskiere ich während des telefonischen Supports auch mal einen Blick in die Kundenstatistik, um Potenzial für mehr Direktbuchungen zu erkennen.
Viele unserer Kollegen kommen ganz klassisch aus der Hotellerie. Was hast du vorher gemacht und was hat dich dann zu HotelNetSolutions verschlagen?
Ich wollte Millionen verdienen… Nein im Ernst, die technische Seite hat mich ziemlich gereizt. Wie die meisten bei uns habe ich zunächst ganz klassisch Hotelfachmann gelernt und danach ein Hotelmanagement-Trainee in Atlanta angeschlossen. Von Atlanta ging es dann direkt zum Studieren nach Heide in Schleswig-Holstein. Wohin auch sonst… Eigentlich wollte ich nicht studieren, aber meine damalige Freundin wollte. Und naja, was macht man nicht alles aus Liebe. Am Ende war es aber doch eine gute Entscheidung. Sonst hätte ich wohl niemals meine jetzige Freundin kennengelernt und wäre nicht Vater des süßesten Kindes der Welt geworden. 🙂
Mit den beiden bist du zuletzt auch einige Monate durch Europa getingelt – mit dem Campingwagen. Wieso ausgerechnet auf diese Weise?
Die gemeinsame Elternzeit wollten wir nicht in Deutschland verbringen. Am liebsten campe ich im Zelt. Mit Frau und Kleinkind musste natürlich etwas mehr Komfort her, und da kam mir der Campingwagen in den Sinn. Ich dachte mir, wir fahren acht Wochen durch Europa und haben nur schönes Wetter. Am Ende wurden es sechs Wochen, in denen es gefühlt vier Wochen geregnet hat. Ursprünglich wollten wir bis nach Portugal zu meinen Verwandten. Da wir aber bis zum Gardasee schon eine halbe Ewigkeit gebraucht haben, sind wir letztendlich nur quer durch Italien gefahren – immer der Sonne hinterher. Wir waren in der Toskana, in Venedig und auf Elba.
Deine Tochter ist erst knapp 1 ½ Jahre alt. Ist es wirklich empfehlenswert mit einem Kleinkind im Wohnwagen zu reisen?
Sind wir ehrlich, es ist purer Stress. Aber am Ende war es auch eine sehr intensive Zeit auf engstem Raum. Wir haben so viele Familien getroffen, die auch mit ihren kleinen Kindern unterwegs waren. Mit manchen haben wir immer noch Kontakt. Also ich würde es auf jeden Fall wiederholen.
Teilt deine Freundin diese Meinung?
Sagen wir so: Sie hat es auf jeden Fall gemocht. Zu der Zeit hat unsere Tochter allerdings gerade mit dem Laufen begonnen und das war bei schlechtem Wetter auf engem Raum schon etwas suboptimal.
Wenn du nicht gerade mit deinem Wohnwagen durch Italien fährst, was machst du in deiner Freizeit am liebsten?
Spielplätze unsicher. Obwohl, eigentlich mache ich sie eher sicherer, ich muss ja den ganzen Müll aufsammeln bevor die Kleine auf den Spielplatz geht. 🙂 Ansonsten fahre ich sehr gerne Fahrrad. Ich würde gerne mal am TransPortugal Race teilnehmen – einem Cross-Rennen, bei dem man Portugal von Nord nach Süd durchquert.
Ich dachte immer, du wolltest deine Läuferkarriere vorantreiben?
Ja, das auch… Der Ultra Marathon auf Madeira ist ziemlich cool. Aber vielleicht sollte ich erstmal kleine Brötchen backen und mit einem Halbmarathon anfangen. Ob das meine Knie mitmachen ist allerdings die Frage.
Es klingt so als wäre Portugal und vor allem Madeira dein absolutes Lieblingsreiseziel. Wieso ausgerechnet Madeira? Was ist denn so schön dort?
Während des Studiums war ich ein halbes Jahr auf Madeira und habe im Porto Bay Hotel den Mitarbeitern Deutsch beigebracht. Du hast auf dieser Insel einfach alles: Berge, Meer, super Outdoor-Möglichkeiten, viele Feiertage und sehr gutes Essen. Ich glaube ich habe jeden Sonntag eine Wanderung gemacht.
Was kannst du uns besonders empfehlen?
Man sollte unbedingt mal auf dem Pico Ruivo gewesen sein. Wir haben damals spontan dort übernachtet – ohne Schlafsack und etwas illegal. Aber es war ein super Erlebnis. Die beste Zeit dort hinzufahren ist der Frühling, wenn alles blüht. Wer Fisch mag, muss auch unbedingt mal Bacalhau com natas probieren. Das ist Stockfisch, den man gebacken, gebraten oder gekocht servieren kann.
Könntest du uns das mal kochen? Ich habe gehört, du sollst ein miserabler Koch sein – und das obwohl deine Mama mal ein ziemlich gutes Restaurant hatte.
Ich kann super leckere Nudeln mit Fertigsauce „kochen“ – so ungefähr fünf Mal die Woche. Also um deine Frage zu beantworten: Nein, ich kann euch leider kein Bacalhau com natas kochen. 😉
Zum Schluss würd ich dich noch um eine kurze Selbstbeschreibung bitten:
- Dein Motto ist … “Es gibt nicht zu viele Informationen auf der Welt, sondern die Welt ist einfach zu interessant.” – David Weinberger
- Du magst keine … unfreundlichen Menschen.
- Dein Lieblingsfilm ist … Stadt der Engel. Oder Moulin Rounge. Den habe ich 12 Mal im Kino gesehen. 😉
- Du würdest gerne einmal … im Lotto gewinnen, um mir mehr Fahrräder leisten zu können.
Wozu braucht man denn mehrere Fahrräder, du kannst doch nur eins fahren?
Das ist wie bei euch mit den Taschen. Man braucht doch für die verschiedenen Gelegenheiten verschiedene Fahrräder. Du kannst doch nicht mit einem Mountainbike zum Einkaufen fahren.
Verstehe … Vielen Dank für das Interview, Filipe.